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Zaccaria Universal Spezialanfertigung?

Das Gute liegt so nah

Im Dezember 2021 fand ich einen sehr schönen Universalautomaten des italienischen Kultherstellers Zaccaria in der sonst nicht sehr ertragreichen Plattform tutti.ch. Und das beste: Er war keine 20 Minuten entfernt.

Ich habe dort kurz angerufen und nahm ihn dann direkt mit. Da er sehr handlich war passte er gut in mein damaliges Auto.

Der Kasten wurde als Defekt verkauft, wer die Bilder genauer anschaut erkennt aber schnell, dass garkein Spiel in dem Automaten verbaut ist. Es war also keine Überraschung, dass der Automat defekt zu sein schien.

Zu Hause angekommen habe ich dann etwas recherchiert, anscheinend ist dieser Automat ein Zaccaria Universal, jedoch mit etwas ungeöhnlichem (seltenen) Artwork auf der Seite.

Auf der sehr gut gemachten Seite www.zzzaccaria.com fand ich meinen Automaten schliesslich wieder. Es soll sich um eine Sonderausgabe für den Heimgebrauch handeln, bei dem anstelle der Coindoor ein Lautsprecher verbaut sein soll. In dem bis jetzt aufgetauchten Automaten soll das Spiel “Scramble” drin gewesen sein.

Wenn man die Bilder anschaut, sieht man dass bei meinem Zaccaria durchaus eine Coindoor verbaut wurde und dass es sich wohl um eine Original Zaccaria Kassentür gehandelt hat. Ebenso wurde der Lautsprecher auf der Rückseite montiert. Wenn man sich anschaut, wie die Cashbox unterhalb der Coindoor gemacht ist, würde ich vorsichtig vermuten, dass dieser Automat so aus der Fabrik gekommen ist. Natürlich wurde an anderer Stelle gebastelt, namentlich beim Control Panel.

Ein Jahr Heu gefressen

Der Automat stand dann ein Jahr lang mehr oder weniger nur herum, da ich andere, wichtigere Projekte weiterverfolgte. Im Januar 2023 konnte ich ihn mir dann endlich vornehmen.Ich kontrollierte kurz, ob irgendwo irgendwelche Kurzschlüsse vorhanden waren an den Kabeln und steckte ihn dann ein. Gute Neuigkeiten: Der Monitor hatte Hochspannung , blieb aber natürlich schwarz.

Als nächstes kontrollierte ich das Netzteil. 5V und 12V sowie -5V konnte nicht gemessen werden. Die -12V welche man im Normalfall ja gar nicht braucht war messbar, aber mit -24V. Auweia! Da einige der Sicherungen durchgeschmörgelt waren habe ich diese ersetzt, was aber keine Verbesserung brachte.Halb so wild: über das Netzteil mache ich mir keine Sorgen: Einfach ein Neues Arcade Netzteil einbauen und gut ist!

Das nächste Hindernis war schliesslich folgender Stecker:

Als erstes ging es daran, den passenden Stecker zu finden. Schon ein paar Monate zuvor habe ich geglaubt, diesen auf Digitec(!) gefunden zu haben und bereits parat zu haben. Beim Auspacken stellte ich dann schnell fest: Es war der falsche Stecker. Zwar war es derselbe Standard, jedoch ein weiterer weiblicher Stecker. Ich brauche einen männlichen.

Nach weiterer Recherche fand ich schliesslich den passenden Stecker. Ein j00046a0918 von Telegarnter war das, was ich brauchte.

Das Pinout dieses Steckers war online nirgends zu finden also tat ich das, weshalb ich dieses Projekt so lange aufgeschoben hatte.

Zusammen mit einer guten Freundin bin ich dann den Kabeln nachgegangen und teilweise mit dem Multimeter die Durchgängikeit geprüft und schliesslich das Pinout herausgefunden.

0987654321
A2 Player Up2 Player Down2 Player Left2 Player Right2 Player Btn 12 Player Btn 2Video GreenVideo Blue2 Player Btn 3
BGroundBtn Ground+12VAudio –Audio +Video RedVideo Sync-12V+5V
C1 Player Up1 Player Down1 Player Left1 Player Right1 Player Btn 11 Player Btn 21 Player Start2 Player Start1 Player Btn 3
Pinout des Telegartner Steckers

Bitte geniesst dieses Pinout mit Vorsicht: Bei meinem Automaten wurde in Sachen Control Panel ja schon einiges gebastelt und es ist keine Garantie, dass dieses Pinout für alle Automaten passen wird. Zudem fehlen ein paar Kabel!

Bewaffnet mit dem Pinout machte ich mich schliesslich daran, einen Adapter zu erstellen. Um mir das Leben etwas zu vereinfachen holte ich mir einen Jamma2Terminal Adapter, welche ich ebenfalls innerhalb des letzten Jahres mal für dieses Projekt gekauft hatte.

Fertig gebastelter Adapter

Nun kam der grosse Moment: Ich konnte das Spiel anschliessen und schauen, ob noch alles funktioniert.

Der Monitor braucht zwar ca 10 min,bis er einigermassen hell ist, jedoch funktioniert nun alles wie es soll:

Somit wäre zu sagen: Projekt abgeschlossen!

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Mit dem Speedboat über den Acheron

Cerberus-Boi

Was wäre, wenn Zagreus während seiner Flucht aus dem Hades zur Überlistung des Höllenhunds Kerberos lediglich eine AGP-Grafikkarte gebraucht hätte, um dann mit einem Speedboat über den Acheron zu entkommen? Oder anders formuliert:

Was haben Retro-Grafikkarten, Wachhunde und schlaflose Nächte gemeinsam?

Zur Auflösung bitte bis zum Schluss lesen.

Zurück zur Realität

Eins vorweg: Das mythologische Thema kann ich leider nicht aufrecht erhalten, dazu reichen meine Kenntnisse nicht aus. Effektiv geht es um einen Midway Hydro Thunder Automaten, welchen ich zu einem Spottpreis mit anderen Spielautomaten zusammen bekommen hatte. Einziger Haken: Die Kiste läuft nicht.

Midway Hydro Thunder

Hydro Thunder war eines der ersten PC-Hardware basierten Arcade Spiele. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes Quicksilver II System des Herstellers Quantum3D. Neben einer proprietären Voodoo II basierten Grafikkarten gibt es eine spezielle Stromversorgungskarte, welche den Soundamp, die Netzplatine sowie das sogenannte Diego Board mit Strom versorgt.

Ich war mir sicher, dass ich das Problem lösen konnte, denn mit PC Hardware kenne ich mich aus. Das Spiel bootete nicht, der PC piepte beim Booten zwei mal. Laut Mainboard Manual hiess dies: Grafikfehler. Ich tauschte ein paar Komponenten mit Komponenten des Ersatz PCs aus, jedoch brachte dies nicht den gewünschten Erfolg. Also setzte ich mich an den Rechner und fing and zu recherchieren.

Die Shopping-Tour beginnt

Zum einen hatte ich für den Rechner nicht hundertprozentig passendes RAM, ausserdem war ich mir sicher, eine neue Grafikkarte zu brauchen. Die proprietäre Grafikkarte im Hydro Thunder Automaten verfügt über einen speziellen Sicherheitschip, welcher von der Software während des Bootprozesses abgefragt wird.

Bei meiner Recherche fand ich dann heraus, dass es ein gepatchtes HDD-Image gibt, welche den Sicherheitscheck überspringt und es ermöglichen würde, irgendeine handelsübliche VooDoo II Grafikkarte zu verwenden.

Ausserdem fand ich heraus, dass zwei Mal piepen beim Hydro Thunder normal ist, aber dazu später mehr.

Am Schluss besorgte ich mir also RAM, Grafikkarte und ein SD-Karte zu 2.5″ IDE sowie einen 2.5 IDE zu 3.5″ IDE Adapter. Anbei ein Bild einiger Komponenten. Hinweis: Zu Anfang hatte ich es mit einem SATA zu IDE Adapter versucht und auf einer alten SSD eine sogenannte HPA (Host Protected Area) eingerichtet, da das BIOS keine Volumes über 8 GB erkennt. Dies funktionierte dann jedoch nicht.

Licht ins Dunkel

Nun kommen wir schon zum ersten Knackpunkt:

Die VooDoo II Grafikkarte ist eine reine 3D-Karte. Das heisst sobald Text oder 2D-Oberflächen dargestellt werden soll bleibt der Bildschirm schwarz, sofern nicht eine 2D-fähige Karte ebenfalls verbaut und entweder per Passthrough-Kabel oder wie bei der Quantum3D Variante direkt mit dem Bildschirm verbunden ist.

Dazu kommt, dass Hydro Thunder einen Mid-Res Monitor (25KHz) hat und das 31 KHz des Bootscreens dem Monitor schaden kann. Also empfiehlt es sich, einen externen Monitor für das Troubleshooting zu verwenden.

Da ich nun endlich etwas vom System sehen konnte, konfigurierte ich den SD zu IDE Adapter (nicht auf dem Bild ersichtlich) korrekt und bekam dann eine Fehlermeldung während des Bootprozesses zu Gesicht.

Die Fehlermeldung war leider nicht sehr aussagekräftig:

Was nun folgte waren unzählige Troubleshooting Sessions und Nachlöt-Aktionen des Diegoboards teilweise sogar mit netter Unterstützung interessierter Fachpersonen 🙂

Auf einmal funktionierte das Spiel dann und ich konnte mir nicht erklären wieso. Zu zweit richteten wir den PC schön her und montierten alles fix im Gehäuse.

Kaum war dies geschehen so verweigerte das Spiel auf einmal wieder seinen Dienst und ich konnte mir dies wieder nicht erklären. Einen Tag später kam dann jedoch die Erleuchtung.

Gefickt eingeschädelt

Bei meinen Recherchen fand ich heraus, dass im Diego Board (dort sind der Monitor sowie der Spiele-PC angeschlossen) ein Watchdog integriert ist. Der Watchdog Dienst muss mit Videolines versorgt werden. Erkennt der Watchdog über längere Zeit keine Videolines, so versucht er über ein Reset Kabel den PC neu zu booten. Dies funktionierte bei mir nicht. Schuld war, dass ein Kabel von der Stromversorgungsplatine zum Reset Header nicht richtig eingesteckt war, dies war jedoch noch nicht die komplette Lösung.

Das Hauptproblem war der Watchdog. Da ich immer nur die 3D Karte, welche ja sofern das Spiel nicht läuft keine Videolines liefert, an das Diego Board angeschlossen hatte und die 2D-Grafikkarte immer nur an den externen Monitor, hatte das Diego Board schon lange keine Video Lines mehr erkannt, was lustigerweise das Booten verhinderte.

Der Spielautomat war also in einer Art Teufelskreis gefangen:

  • Das Spiel kann nicht booten, weil das Diego Board den Dienst verweigert.
  • Das Diego Board verweigert den Dienst, weil es keine Videolines sieht.
  • Die Grafikkarte kann keine Videolines liefern, weil es eine 3D-Only Karte ist und nicht ins Spiel booten kann.

Die Lösung war denkbar einfach:

Die 2D Kare einmalig ans Diego Board anschliessen, sodass dieses wieder ein paar Video Lines bekommen hat.

Die 2D Karte ausbauen und die 3D-Karte wieder anschliessen.

Heureka! Das Spiel läuft!

Um nochmal von diesem Teufelskreis zu reden: Man könnte ja durchaus sagen, dass das Troubleshooting die Hölle war. Den Watchdog zu überlisten war der Weg aus dieser Hölle, vielleicht versteht ihr jetzt die Analogie zur griechischen Mythologie 🙂

Gerne zeige ich noch ein Video des Bootprozesses.

Das Beste zum Schluss

Es wird bald Neuigkeiten zur Eröffnung der VideoBar geben 🙂

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Projektupdate #2: Der Turbo ist gezündet

Im neuen Raum gibt es viel Platz, trotzdem ist es schon fast wieder voll :). Neben den Neuzugängen gab es auch Projektabschlüsse und Fortschritte.

Neuzugänge

Ich habe fleissig vom dazugewonnen Platz Gebrauch gemacht und den Raum schön vollgestellt 🙂

Minigolf-Raid

Es war wie ein Traum, bei einem regionalen am Minigolfplatz angeschlossenen Spielraum wurde ausgemistet: Ein Sega Rally Twin, ein Suzuka 8 Hours sowie ein Super Hang-On Deluxe standen zum Verkauf. Leider wurde ich bei Letzterem sehr schnell überboten, also setzte ich all mein Geld auf den Sega Rally und den Suzuka. Mit Erfolg.

Kommen wir zuerst zum Sega Rally:

Zusammen mit demselben Kumpel von Stuttgart-Trip holte ich die Automaten mit einem Anhänger ab. Als erstes luden wir den Sega Rally auf, welchen wir zuerst auseinander bauen mussten. Neben einem Hinteren Verbidnungsblech und dem Topper waren die beiden Einzelgeräte leider noch in der Kassenbox miteinander verschraubt. Der Mitgelieferte Schlüssel vermog leider nicht das Schloss zu öffnen. Mit dem Arcade-Universalschlüssel (Bohrmaschine) ging es dann schliesslich, leider kostete uns dies sehr viel Zeit.

Inseriert war der Automat mit “nur eine Hälfte funktioniert”. Nach der Grundreinigung prüfte ich den Automaten zusammen mit einem Kumpel, der Audio-Video Elektroniker gelernt hatte. Wir stellten Fest, dass der Monitor nicht angeschlossen war. Dies holten wir nach und Konnten uns über eine funktionierende Hälfte freuen.

Wir stellten fest, dass die Farbe “Rot” nicht auf dem Bildschirm dargestellt wurde. Mein Kumpel hatte dies aber Ruckzug gelöst und ein paar Stellen am Neckboard nachgelötet.

Die Schaltknüppel waren etwas abgefickt, diese wurden mit Chrom-Effektspray neu lackiert.

Nun war der Monitor nur noch etwas magnetisiert. Dies war mit einem chinesischen Degauss-Zauberstab schnell erledigt.

Nun kommen wir zum Suzuka:

Der Suzuka war schneller auseinander gebaut und verladen.

Problem war, dass bei einem “Töff” der Gashebel nicht ging.

Problem: Arretierung defekt und Potentiometer kaputt. Etwas Klebeband und ein neuer Pot und der Laden läuft. Nun muss der Kasten nur noch aufgestellt werden.

S.C.I – Roadtrip

Auf der österreichischen Kleinanzeigen-Seite willhaben.at entdeckte ich ein wahres Schmuckstück. Ein Original Taito Special Criminal Investigations “S.C.I”. Der Preis passte auch. Also wurde ratzfatz der Verkäufer angeschrieben und ein Termin ausgemacht.

Eigentlich wollte ich auch hier wieder mit meinem Kumpel gehen, dieser war leider verhindert. Glücklicherweise passte der Automat in meinen Kombi, also absolvierte ich die knapp 1000KM alleine.

Lagerräumung

Kurz bevor ich mich nach österreich aufmachte um den S.C.I abzuholen kontaktierte mich der Händler, welcher mir schon die Naomis, den Gevin und den Prop Cycle verkauft hatte, ob ich Interesse hätte 4 Spielautomaten zu einem unglaublichen Preis abzukaufen. Da konnte ich schlecht nein sagen.

Kurz darauf hatte ich den Laden voll 🙂

Es handelte sich dabei um:

  • Radikal Bikers
  • Surf Planet
  • Hydro Thunder
  • Crisis Zone

Die ersten beiden funktionieren bestens und müssen nicht repariert werden.

Der HydroThunder hat eine defekte Grafikkarte. Ich habe mir eine neue bestellt.

Bei Crisis Zone ist die Pistole defekt, da die nicht mehr zu bekommen ist muss ich mir einen Ersatz 3D-Drucken lassen.

Bestehende Automaten

Double Dragon

Endlich ist er fertig! Nach nochmal gefühlt 100 Anläufen zur Verkabelung und dem Testen von 4 verschiedenen Jamma Switchern entschied ich mich schliesslich, einen Raspberry PI mit Pi2Jamma Interface einzubauen. Nach nur 2 Distributionen und x Stunden Fehlersuche funktioniert es nun wunschgemäss 🥴.

Gevin: Point Blank

Ich habe die Point Blank Pistolen auseinandergebaut und durchgetestet. Alle Teile sind funktionstüchtig. Es scheint sich um ein Verbindungsproblem zur Platine zu handeln. Ausserdem habe ich mir beim Chinamann neue Solenoids gekauft.

Das Ende ist in Sicht.

Cruis’n USA

Ich habe das Marquee und die BIOS-Batterie getauscht. Dieses Projekt ist somit auch abgeschlossen.

Blue Royal Video Special

Ich habe angefangen das Schloss aufzubohren, ohne Erfolg.

Naomi

2 Der Naomis funktionieren. Bei einem ist die Ablenkeinheit defekt der vierte ist eine komplette Ruine.

Noch im Alten Raum habe ich versucht die Ablenkeinheit zu reparieren. Ohne Erfolg. Im Neuen Raum erfolgte ein neuer Versuch.

Mein Audio-Video-Elektroniker Kumpel kann ihn nochmal anschauen ansonsten muss ich eine neue Ablenkeinheit suchen.

TV-Ideal #2

Der zweite der beiden “Ur-TV Ideals”, welche mein Kumpel mir zurückverkauft hatte muss leider gehen. Der Aufwand, das Gehäuse zu restaurieren ist mir leider zu gross. Dafür ist er erste sehr schön geworden.

Tab Austria Gigant

Mein CRT-Guru Kumpel hat gemeint ohne Elektronikwerkstatt schwierig zu diagonstizieren und reparieren. Ich werde es noch mit einem Chinamann Chassis probieren, ansonsten muss ich mich von dem Gerät trennen.

Fazit

Ich habe guten Fortschritt gemacht und wertvolle neue Kontakte gemacht. Über Weihanchten gibt es einen neuen Effort, um alles für die grosse Eröffnung bereit zu haben.

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Projektupdate #1 Es hat sich viel getan

Als ich die Webseite erstellt habe war ich sehr motiviert, und konnte meine Beiträge gut ausschmücken, die Vision war klar was ich mit meinem Blog machen möchte.

Mittlerweile bin ich etwas faul geworden und habe die Webseite lange nicht mehr geupdatet, das soll aber nich heissen dass ich auch bei den Projekten faul war.

Bestehende Automaten

Cruis’n World

Der Cruis’n World lag über ein Jahr unangetastet herum. Nach langem hin und her habe ich mich endlich entschlossen die gut 180 Franken für eine Cruis’n USA PCB abzudrücken und habe sie kurz vor dem letzten Spieleabend installiert.

Der Automat funktioniert nun sehr gut.

Der Sound ist ok, Bildschirm funktioniert, Force Feedback sowie das Lenkrad, Gas und Ganghebel allgemein.

Das Bild ist etwas unscharf, wenn der Automat etwas warm gelaufen ist verbesser sich dies aber. Deshalb habe ich sicherheitshalber bereits einen Ersatzmonitor auf Lager.

Das loose Marquee Blech habe ich festgeschraubt und bis auf eine Tiefenreinigung und Ausbessern einiger Ecken würde ich diesen Automaten als vorerst erledigt bezeichnen.

Prop Cycle

Zum Prop Cycle bin ich ebenfalls nie gekommen. Ein Sammler aus England hat mich angeschrieben und wollte den Prop Cycle gegen ein seltenes PCB tauschen. Da mir der Kübel sowieso zu gross geworden war willigte ich ein. Einzige Bedingung war jedoch, dass der Automat palletiert werden sollte auf ein Einwegpalett 120×100.

Meine Brüder und ich verbrachten 2 Samstage damit, den Automaten zu palettieren.

Auch nach mehreren Monaten haben weder der Käufer noch ich es geschafft einen geeigneten Spediteur zu finden. Deshalb musste ich den Automaten lokal verkaufen.

Royal Video Cocktail

Ich habe mich entschieden, das Royal Video Cocktail Projekt abzubrechen. Der Zustand ist einfach zu schlecht und Cocktails haben kaum einen Werb. Wenn ich nur schon ausrechne, was ich für den Novomat Adapter ausgegeben habe hätte ich locker einen funktionierenden und besser erhaltenen Cocktail kaufen können.

TV-Ideal Double Dragon

Im Moment kämpfe ich noch mit der (Neu-)Verkabelung. Es wird hierzu ein ausführliches Update in Form eines Blogposts geben.

Neue Automaten

TV-Ideal #2

Noch im Winter brachte mir mein Kumpel den zweiten TV Ideal wieder vorbei, welche ich damals in Deutschland gekauft hatte. Leider ist der Zustand sehr schlecht. Ich bin mir noch nicht sicher, was ich damit machens soll.

Royal Video Special

Im Winter habe ich einen sehr schönen und gut erhaltenen blau lackierten Royal Video Special mit einem Single Slot MVS und ein paar Modulen gekauft. Zu erledigen ist das Tauschen der Schlösser sowie das bohren eines 4 Button-Loches.

Naomi Megadeal

Für den unglaublichen Preis von nur 10.- konnte ich 4 Naomis kaufen. Zwei davon funktionieren. Ziel ist es, aus den zwei kaputten einen ganzen zu erhalten. Der verbleibende wird dann als Leergehäuse verkauft.

Gevin Universal

Zusammen mit den Naomis konnte ich einen italienischen Unversalautomaten mit dem Spiel Point Blank erstehen. Die Pistolen sind zu revidieren und das Game-PCB muss repariert werden. Ich bin mir noch nicht sicher, wie es mit dem Gevin weitergeht.

Fazit

Man sieht es ist viel geschehen, jedoch ist noch mindestens genau soviel Arbeit vor mir.

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Extreme Makeover für den TV-Ideal

In meinem letzten Beitrag habe ich den TV-Ideal ein neues Innenleben verpasst, nun geht es darum den 70er-Jahre Look etwas aufzuwerten.

Erstmal Compüterlen

Das Konzept stammt noch aus dem Jahre 2015: Der TV-Ideal soll zu einem Double Dragon konvertiert werden.

Als damals beim Anschliessen der Double Dragon PCB der Monitor kaputt ging und, wie wir jetzt wissen, nicht mehr gerettet werden konnte, soll dieser Automat nun permanent zu einem Double Dragon konvertiert werden als Symbolbild für mein Durchsetzungswillen.

Als erster Job stellte sich mir das Drucken der Vinyl-Folien. Also setzte ich mich an den Computer und fing an, HiRes Scans des Double Dragon Artworks zu suchen. Da ich nicht 1:1 die gleichen Dimensionen an meinem TV-IDEAL wie an einem Original-Double Dragon vorfand, musste ich dies anpassen. Beim Sideart wollte ich ursprünglich ein Taito Generic Sideart aufbringen. Hier stiess ich in einem Arcade-Forum auf einen Händler, welcher sich auf Klebefolien für Arcade-Automaten spezialisiert hatte. Dieser hatte dieses Design für das “Hellomat” Gehäuse bereits umgesetzt und würde es einfach für den TV-IDEAL Standard anpassen können.

Dieser Händler hatte ebenfalls schon ein Design für den TV-Ideal erstellt und eine Vorschaudatei im Forum veröffentlicht. Dies konnte ich als Vorlage für mein angepasstes Double Dragon Design verwenden und ich würde sicher gehen, dass die Dimensionen bzw. Seitenverhätlnisse stimmen.

Also warf ich mein Lieblings-Grafikprogramm “Gimp” an und fing an die Designs zusammenzuführen. Manche Dinge würden nicht mehr passen oder musste von Grund auf neu designt werden, insbesondere das Control-Panel Overlay. Dies war darin begründet, dass der TV-IDEAL ein anderes Button-Layout hat als ein Original-Double Dragon. Nachdem ich mir ein paar Abende ein paar Stunden dafür Zeit genommen hatte, war mein Werk schliesslich vollendet:

Dies ist natürlich nur ein Vorschaubild. Die Originaldatei ist viel grösser. Meine Druckdatei war sogar absichtlich “viel zu Gross” ausgelegt, da ein Verkleinern der Grafik weniger ein Problem darstellt, als das vergrössern einer Datei mit kleiner Auflösung.

Falls Ihr an diesem Design interessiert seid, setzt euch bitte mit mir oder direkt mit dem Händler //arcadeartshop.de/

in Verbindung. Er dürfte die Files noch haben und auch direkt zum Drucken schicken. Auch kleinere Anpassungen sind sicherlich noch möglich. ich kann diesen Händler vollumfänglich empfehlen.

Der Preis fand ich ebenfalls in Ordnung, obwohl mir das Sideart zu teuer war, was aber eher am Produkt geschuldet ist und nicht an der Marge des Händlers. Deshalb entschied ich mich, nur die von mir designten Folien drucken zu lassen und den Automaten zu bemalen. Hier wollte ich mich am Design der Webseite orientieren, also ein Schwarzer Untergrund mit pinkem Gittermuster. Dies führte mich zu meinem nächsten Arbeitsschritt.

30 Jahre Vandalismus wegspachteln

Als erstes montierte ich die Fronttür ab und schliff es grob ab. Mir fiel dabei auf, dass die Kanten sowie eine Ecke durch den langem Betrieb etwas in Mitleidenschaft gezogen worde ist. Ich bastelte einen Rahmen für die abgebrochene Ecke und schmierte sie grosszügig mit Universal-Spachtelmasse zu, was sich im Nachhinein als grosser Fehler herausstellen sollte.

Wie bereits erwähnt war die Universal-Spachtelmasse für eine derart grosse Spachtelarbeit nicht geeignet und die Ecke brach ganz einfach wieder ab.

In der amerikanischen Arcade-Szene wird bei solchen Arbeiten immer die Automobil-Spachtelmasse “Bondo” empfohlen, welche jedoch bei uns nicht verfügbar ist. Ich fand allerdings eine europäische Alternative namens “presto”. Ich kann dieses Produkt vollumfänglich empfehlen, es ist ein wahres Wundermittel. Das Zeug wird sauhart und hält bombenfest, man könnte wohl ein ganzes Haus damit bauen.

Auch hier bastelte ich mir zuerst wieder einen Rahmen aus einer alten Zigarrenschachtel und füllte den Ecken wieder auf, jedoch klebte die Spachtelmasse dann zu sehr am Holz der Zigarrenschachtel sodass die Ecke ein zweites Mal abbrach. Als kleinen Tipp erfuhr ich später, dass ich die Zigarrenschachtel mit WD-40 hätte einspritzen sollen, dann wäre dies nicht passiert. Auf jeden Fall spachtelte ich dann im Dritten Anlauf munter drauf los und schmierte Zeug drauf was das Zeug hielt und schliff dann den Überschuss ab. Dies ist zwar nicht der richtige Weg, jedoch funktionierte es ganz gut und ich hatte wieder eine schöne Ecke und Kate an der Fronttüre.

Als nächstes musste ich diese Arbeitsschritte noch für das gesamte Automatengehäuse wiederholen. Zuerst schliff ich mir am ganzen Gehäuse einen ansehnlichen Tennisarm.

Nun besserte ich auch hier noch einige Kanten und Ecken mit der Spachtelmasse aus und schlief dies ab.

Nun ging es daran, das Gittermuster für die Malerarbeiten vorzubereiten.

Pythagoras dreht sich im Grab um

Als erster Schritt galt es nun, ein Gittermutster aufzuzeichnen, was als Grundlage für das Malerkrepp gelten soll. Dafür verwendete ich eine ultralange Wasserwage. Aufgrund des Gewichts brach mir fast der Vorderflügel ab und deshalb machte ich diesen Schritt in zwei Anläufen.

Anhand dieser Linien wurden schliesslich das Malerkrepp aufgeklebt:

Der Plan war ja, ein pinkes extrabreites Gittermuster aufzupinseln was dann erneut mit Malerkrepp abgedeckt wird und dann mit Schwarzer Farbe übermalt wird. Also musse ein Grossteil dieser Klebebahnen wieder herausgeschnitten werden.

Ran an den Pinsel

Nun wurde das ganze Gehäuse noch grosszügig mit Entfetter behandelt und dann in zwei Schichten mit telemagenta bemalt. Die Farbe trug ich mit einem Pinsel auf und ich entschied mich aus entsorgungstechnischen Grünen für Wasser-verdünnbaren Lack.

Als nächster Schritt musste nach dem Trocknen das Klebeband wieder weggekratzt werden. Da ich dies viel zu spät machte ging es entsprechend schlecht vonstatten.

Nun klebte ich das eigentliche Gittermuster mit dem Spezial-Klebeband “Frog Tape” ab.

Obwohl dieses Klebeband speziell dafür geeignet sein sollte, gut zu haften und schöne Kanten hervorzubringen, so hielt an einigen Ecken und einige ganze Bahnen nicht mehr richtig, als ich die Schwarze Farbe mit der Rolle auftragen wollte.

Ich probierte das Klebeband mit noch mehr Klebeband an den Kanten zu fixieren und hoffte aufs Beste.

Satisfaction Level over 9000

Nun konnte ich das Frogtape wieder abziehen und das Gittermuster würde zum Vorschein kommen: ein magischer Moment, den ich euch nicht vorenthalten will.

Gerne zeige ich euch nun das Endergebis der Malerarbeiten. Leider hielt das Frogtape nicht ganz was es verspricht, wobei anzumerken gilt, dass dort wo es gehalten hat, die Kanten wirklich schön wurden.

Als letzter Schritt blieb mir nun nur noch das Versiegeln mit Klarlack übrig. Hier entschied ich mich für Spraylack des deutschen Filzstiftherstellers Edding, bei dem ich mich endlos daran genervt habe, dass kein Sprühkopf mitgeliefert wird. Bei dem Premium-Preis dürfte dies selbstverständlich sein.

Fort Knox und Weihnachtsbeleuchtung

Als nächstes baute ich die Fronttüre wieder zusammen und baute ein neues Schloss ein, dies lief relativ problemfrei, da das Schloss bereits entfernt worden war.

Bei der Kassentür hatte ich jedoch grosse Probleme. Natürlich hatte ich keinen passenden Rundschlüssel, auch mit dem Engländer oder der Rohrzange konnte ich die Arretierungsmutter nicht lösen. Selbst ein durchbohren war nicht möglich. Es blieb mir nichts anderes übrig, als das richtige Werkzeug zu kaufen.

Parallel dazu brachte ich das neue blaue T-Molding an. Mit einem Schraubenzieher und einer Zange war es sehr einfach, das alte T-Molding zu lösen.

Um mit dem neuen T-Molding um die Ecken zu kommen empfiehlt es sich, einen Teil der Nutfläche herauszuschneiden.

An ein paar Stellen flog das T-Molding trotzden immer wieder raus, hier half mir etwas Heissleim.

Als nächstes wollte ich die Marquee Beleuchtung noch sauber montieren. Dazu schnitt ich mir ein Stück Karton zurecht und klebte es oben hinter das Marquee. Leider musste ich noch ein Stück wegschneiden, da ich falsch gemessen hatte. Auch zum Schluss ist dies noch nicht ganz ideal und wird noch einmal korrigiert werden müssen.

Da es sich um RGB-LEDs handelt kann ich diese noch farblich anpassen und am Schluss die Farbe wählen, die am besten aussieht.

Folienarbeit

Nun war die Zeit gekommen, die Folien anzubringen. Als erstes entfernte ich hierzu alle Buttons und Joysticks des Control Panels.

Der linke Joystick stellte sich dabei als besonders widerspenstig heraus, doch mit einem Hammer und genug Gewalt konnte der Joystick schliesslich entfernt werden.

Als nächstes musste noch das Loch für den Spiel-Umschalter gebohrt werden. Mit diesem Knopf soll dann zwischen Double Dragon I und Double Dragon II umgeschaltet werden können.

Mit etwas Geduld und durch Kühlung des Bohrkopfes gelang es mir schliesslich, das Loch zu bohren.

Leider war das Loch danach noch nicht gross genug. Mit einer Rundfeile konnte dies allerdigs noch korrigiert werden.

In der warmen Stube einer guten Freundin machten wir uns dann daran, die Folien erst einmal zuzuschneiden, leider waren die Folien etwas zu gross geraten, was aber nicht schlimm war.

Danach beklebten wir die komplette Folie samt weissem Bildschirmauschnitt auf die Glasscheibe. Den weissen Bildschirmauschnitt schnitten wir nachher heraus und zogen es von der Glasscheibe ab. Ein paar weisse Ränder sind noch zu sehen, jedoch werde ich diese mit einem schwarzen Filzstift übermalen.

Danach war noch das Control-Panel an der Reihe. Zu zweit ging das ganz gut auch um die Kante, ich war froh, habe ich mir Hilfe geholt.

Das grosse Finale

Nun galt es nur noch, alles zusammenzusetzen und Bilder des fertigen Kastens zu machen. Zu den Bildern möchte ich anmerken, dass die Jamma PCBs noch nicht wieder eingebaut wurden und auch das Degaussing Problem noch nicht gelöst wurde. Ausserdem werde ich die Marquee Beleuchtung noch etwas optimieren, trotzdem finde ich die Bilder zeigen einen gelungenen Meilenstein dieses Projekts.

Wie bereits erwähnt gibt es noch ein paar kleinere Dinge zu erledigen. Ihr könnt euch also auf einen letzten Teil der TV-Ideal Saga freuen.

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Die Wiederauferstehung des TV-Ideal

Der Cap Job ist nicht geglückt. Wie im letzten Artikel angekündigt geht es jetzt darum, den TV-Ideal durch einen kompletten Tausch des Innenlebens wiederzubeleben.

In meinem letzten Blogpost habe ich den groben Schlachtplan schon zurechtgelegt: Als erstes musste der Automat ausgeschlachtet werden. Ganze Zwei Kisten wurden am Schluss vom Kabelbaum, den ganzen Zwischen- und Adapterplatinen sowie dem Trafo eingenommen. Ganz zu Schweigen von der durchgebrannten Röhre.

Der nächste Schritt bestand darin, den JVC 21″-Röhrenfernseher aus seinem Plastikgefängnis zu befreien.

Glücklicherweise war dies mit dem Lösen weniger Schrauben und ganz wenigen Klickverbindungen erledigt. Hier kann sich heutige Elektronik eine grosse Scheibe von abschneiden. Wer schon mal einen modernen Laptop auseinander nehmen musste könnte eine ganze Arie in 6 Akten darüber aufführen.

Nun kam ein etwas kniffliger Teil, die Röhre samt Chassis sanft aus dem Gehäuse zu heben. Natürlich habe ich dazu die Röhre zuerst entladen. Ebenfalls war es nötig verschiedene Kabel beispielsweise für die Lautsprecher zu entfernen. Mit etwas Mühe war das ungetüm schliesslich aus dem Plastikgehäuse befreit.

Auf einem kleinen Transportwagen welcher früher einmal als Minibar genutzt wurde konnte ich das Fernseherinnenleben schliesslich bequem zum Autoamten chauffieren.

Von Anfang an entschied ich mich dagegen, das Chassis von der Röhre zu entfernen und die ganzen Kabel zu entfernen. Die ganzen Stecker waren teilweise ziemlich klein und auf dem Chassis nicht angeschrieben. Aufgrund der zum Teil recht kurzen Kabel war fotografieren auch sehr schlecht möglich. Ich entschied mich somit, die Röhre mit an den Kabel hängenden Chassis vorsichtig von Oben in den Automaten zu heben. Zwei mal machte ich dies alleine und musste die Röhre dann wieder entfernen.

Obwohl es sich beim Fernseher um ein 21″ Modell handelte, war die Röhre selbst etwas grösser als die Alte. Beim Fernseher ist alleine der sichtbare Teil 21″ gross, bei der Automatenröhre jedoch der ganze Monitor.

Dies hinderte mich aber keineswegs, denn was nicht passt wird passend gemacht. Mit einer oszillierenden Multifunktionssäge trug ich an den betroffenen Stellen in zwei Anläufen genug Material ab, um die Röhre passend im Rahmen zu platzieren.

Insgesamt musste ich die Röhre 4 mal in das Gehäuse heben und vorsichtig wieder herausheben und dabei darauf achten, dass das an den Kabeln hängende Chassis nicht eingeklemmt wird und sozusagen vor der Röhre den Innenraum des Automaten erreicht. Auch das Herausheben war nicht weniger nervenaufreibend wenn nicht gar elektrisierend, denn eine Ecke des Chassis, so merkte ich schnell, wischt einem ganz ordentlich eins, wenn man es anfasst. Von nun an würde ich immer mit Gummihandschuhen arbeiten, da ich schon ein paar mal von diversen Chassis eins geballert bekommen habe.

Ab dem zweiten Mal Hinein und Herausheben holte ich mir schliesslich zwei helfende Hände, was die ganze Aktion massiv vereinfachte.

Nun stellte sich die Frage, wie der Monitor im Gehäuse befestigt werden soll. An der oberen Kante auf dem Bild ist es zu sehen: originalerweise waren diese Metallplatten dafür verantwortlich. Diese hatten auf der unteren Platte nun nicht mehr Platz. Dies war allerdings kein Problem, meine Lösung bestand darin, neue Löcher innerhalb der Befestigungsösen des Monitors zu bohren und diesen dort mithilfe der Original Schrauben und Flügelmuttern zu befestigen.

Der Monitor sass nun bombenfest an seinem Platz und es war die Zeit gekommen, das Chassis im Innenraum zu befestigen. Dabei stellte sich schnell heraus, dass die Kabel des Degauss-Drahtes zu kurz geraten war. Dies wurde kurzerhand verlängert. Dabei habe ich es etwas zu gut gemeint und wohl eine viel zu lange Leitung fabriziert, aber darauf komme ich später zu sprechen.

Das Chassis wollte ich dann mit selbstklebenden Platinenfüssen auf der Rückseite des alten Montagebrettes befestigen, jedoch waren die von mir bestellten Füsse etwas zu klein. Deshalb verwendete ich kurzerhand Platinenfüsse welche mit normalen Schrauben befestigt werden kann. Dabei achtete ich darauf, die “geladene Ecke” des Chassis nicht zu befestigen, sodass man diese bei der Demontage möglichst nicht anfassen muss.

Nun fanden auch die Spielplatine, den RGB zu Scart Adapter sowie der Jamma Kabelbaum den Weg in den Automaten. Ebenfalls schraubte ich eine hundskommune Steckerleiste an die Rückwand des Automaten.

Etwas einen ganzen Tag dauerte alleine das Entwirren und verdrahten mit dem Jamma Kabelbaum. Da bei meinem Billig-Chinaschrott-Kabelbaum nicht die richten Flachsteckhülsen gecrimpt wurden und ich am Sonntag keine passenden kaufen konnte, verlötete ich die ganze Controlpanel kurzerhand. Dies war nicht weiter schlimm, da ich im nächsten Durchlauf sowieso andere Joysticks und Buttons einbauen werde.

Nun mussten noch verschiedene Kabel angeschlossen werden, beispielsweise der Münzschalter, der RGB zu SCART Adapter und die Stromversorgung für die Spielplatine.

Hier entschied ich mich für ein normales PC Netzteil. Jedoch habe ich in der Zwischenzeit erfahren, dass dies äusserst gefärlich ist, da ein PC Netzeil im Falle eines Kurzschlusses einfach weiterläuft und ein Feuer entfachen kann. Deshalb werde ich diese Lösung sobald wie möglich durch ein richtiges Arcade-Netzteil ablösen. Trotzdem möchte ich meine Lösung gerne meine hier zeigen.

Die 5V und 12V und Ground Kabel des Jamma Kabelbaums lötete ich an einen weiblichen 4PIN Molex Stecker.

Dieser Stecker kann an ein ganz normales PC Netzteil angeschlossen werden. Doch damit dieses überhaubt Strom liefert, muss es eingeschaltet werden. Dies kann durch Überbrücken von PIN 4 und PIN 5 am ATX Stecker erreicht werden. Hierzu eignet sich eine ganz normale Büroklammer.

Wer sich über diese Methode genauer informieren möchte, so habe ich hier eine schöne Anleitung gefunden:


Klick

Ursprünglich wollte ich für die Lautsprecher ja noch einen kleinen Verstärker einbauen, jedoch fand ich heraus, dass Jamma Platinen bereits ein Line Level Signal ausgeben und einen Potentiometer onboard haben. Also beliess ich es vorerst dabei.

Zu guter letzt legte ich noch einen LED Streifen hinter das Marquee und schloss alles an der Steckerleiste an. Der TV-Ideal war nach mehrjähriger Verdammnis wiederauferstanden!

Die Wiederauferstehung des TV Ideal

Dieses Projekt hat mir bis jetzt schon sehr viel Freude bereitet, jedoch geht es noch weiter.

In einem nächsten Durchlauf wird der Automat von aussen wie auch inne verschönert und mit neuen Buttons und Joysticks ausgestattet. Die LEDs werden sauber montiert. Ausserdem versuche ich das derzeitige Degauss-Problem zu lösen, was im Moment dazu führt, dass ich die Bildröhre bei jedem einschalten “von Hand” mit einem Magneten entmagnetisieren muss.

Abschliessend noch ein Bild des TV-Ideal in seiner ganzen Pracht:

Ich hoffe, Ihr freut euch genau wie ich auf das nächste Kapitel.

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Restauration

TV Ideal Netzteil und Chassis Revision #2

Perlen vor die Säue

Im letzten Teil dieser Beitragsreihe habe ich die erforderlichen Elkos des TV Ideal Netzteils und Monitorchassis identifiziert und aufgelistet. Nun ging es an den Einbau.

Das Schlechte vorweg: Die ganze Aktion brachte nicht den gewünschten Effekt: dem Monitor ist kein Bild zu entlocken.

Nun das Positive: Es war eine sehr gute Übung für mich insbesondere da ich nichts “noch mehr” kaputt gemacht habe. Ich konnte mich gut mit dem Lötkolben vertraut machen und weiss nun, wie damit umzugehen ist.

An was könnte es nun liegen, dass die ganze Aktion vergebens war: Ich vermute stark, dass die Röhre ganz einfach durchgebrannt ist. Neben einer dicken schwarzen Dreckschicht auf der Röhre und insbesondere dem Sockel und auch dem sehr “aufgeladenem Gschmäckle” in der Luft beim Einschalten würde ich schätzen dass am Sockel irgendwo ein Kurzschluss ist.

Manchmal ist es besser, seine Fähigkeiten nicht zu überschätzen und zu wissen, wann man genug gutes Geld schlechtem hinterher geworfen hat.

Was heisst das nun im Endeffekt? Nun ja ich hatte mir schon immer einen Plan B für den TV Ideal zurechtgelegt…

Im August ist Metzgete

Unsere nördlichen Nachbaren würden mein vorgehen mit “muss man alles neu machen” beschreiben. Und das ist auch mein Plan. Der TV-Ideal wird geschlachtet und neu bestückt!

Also machte ich mich ans Werk und riss all die unzähligen Platinen und Adapterplatinen, welche mich schon immer genervt haben aus dem Spanplatten-Albtraum.Die verbratene Röhre durfte sich auch endlich aus dem Gehäuse verabschieden und darf sich auf Ihr Grab im Recycling Center freuen.

Per Zufall konnte ich vor ein paar Wochen gratis einen 21″ Fernseher abholen. Genau die gleiche Grösse wie die Bildröhre im TV-Ideal.

Ihr könnt meinen Plan sicher schon erahnen: Die Bildröhre des Fernsehers wird aus Ihrem Plastik-Gefängnis befreit und in das Gehäuse des TV-Ideal eingebaut. Dabei lasse ich das Original-Chassis vom JVC Fernseher intakt und werde das Bildsignal über einen Scart-Adapter vom französischen Hersteller SmallCabs auf den Fernseher führen.

Die Stromversorgung erfolgt vorerst über ein Standard PC-Netzteil und Später über ein normales Arcade-Netzteil, welches auch die für manche Spiele notwendigen -5V liefert.

Der Lautsprecher wird über ein Mini-Verstärker angesteuert.

Verbunden wird das ganze über ein Standard Jamma-Kabelbaum.

Season 2 Preview

In der nächsten Staffel der TV-Ideal Saga könnt ihr euch also auf einen funktionierenden Automaten freuen. Eine Grundvorraussetzung, bevor das Gehäuse verschönert wird.

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Restauration

Sega Hang-On Restauration #1

Anfang März holte ich zusammen mit einem Kumpel einen Sega Hang-On in Stuttgart ab. Trotz meiner engeschränkten Möglichkeiten am Anfang konnte ich immer wieder kleine Fortschritte verzeichnen. Sämtliche Arbeitsschritte wurden zeitlich versetzt durchgeführt und dies ist keineswegs eine chronologische Arbeitsdokumentation. Diese findet sich in der Projektseite.

Die Ausgangslage: Eine gute Basis

Inseriert war der Hang-On mit einem Wärmeschaden, das heisst nach ca. 20 Minuten Laufzeit würde das Spiel nicht mehr richtig laufen. Dieses Problem hat sich bei mir nicht gezeigt, was wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist, dass der Verkäufer vor dem Verkauf noch die Betriebsspannung leicht erhöht hat. Trotzdem hatte der Automat ein paar Probleme und Unschönheiten:

  • Sockel beschädigt (Transportschaden)
  • Lenkergummi links klebrig, rechts beschädigt (Isolierband)
  • Lenker zieht im Spiel manchmal nach rechts
  • Tachobeleuchtung nur auf einer Seite
  • Startknopf klemmt manchmal
  • Bremshebel sehr locker
  • Bremshebel Farbschaden
  • Unschöner Fleck mitten auf dem Bildschirm
  • Kratzer am Gehäuse
  • Zigaretten-Schmelzabdrücke am Bezel

Die grosse Putzaktion

Der Sega Hang-On war der allererste Automat sowie das allererste Möbelstück allgemein, welches den Weg in meinen Hobbyraum fand. Trotzdem war ich froh, dass ich zumindest einmal mit einem Projekt anfangen konnte. Als allererstes machte ich mich also auf in den Baumarkt und holte eine Trittleiter sowie verschiedene Putzutensilien. Im Internet fand ich einen Verkäufer von Red Devil Spezialreiniger. Mit zwei Sprühflaschen (1x Red Devil, 1x Wasser) machte ich mich daran, den ganzen Siff vom Automaten wegzuputzen. Unglaublich, wie viel Dreck dort vom Automaten wegkam:

Ein paar Wochen später stellte ich fest, dass die Fussablage im Original ein viel kräftigeres Rot hatte, als es bei mir der Fall war. Per Zufall fand ich dann einmal bei meinen Lebensmitteleinkäufen eine Bürste. Damit würde es möglich sein, den ganzen Siff auch noch aus der Fussablage zu bekommen.

Nun zogen wieder ein paar Wochen ins Land, an denen ich an anderen Projekten weiterarbeitete. Doch als ich mir dann die Lenkermechanik anschaute, war gerade die Möglichkeit gekommen, die Scheibe zu putzen und den Abdruck in der Mitte des Bildschirms zu entfernen.

Beim Abnehmen des Bezels fand ich auch schon die erste Überraschung: ein kleines Mülldepot. Passend zu den Schmelzschäden am Bezeln fand ich einige Zigarettenstümmel, Strohhalmverpackungen und anderen Müll hinter dem Bezel. Leider vergass ich, dieses tolle Vorkomnis bildlich festzuhalten. Mit der Bürste und Alkohol und Putzmittel konnte ich schliesslich das Bezel soweit reinigen, dass die Schmelzschäden wenigstens nicht mehr ganz so schlimm aussehen. Hinter dem Plastikbezel verbargen sich zwei weitere Scheiben, eine aus Glas und eine aus Kunsstoff. Beide waren immens dreckig und auf der Kunsstoffscheibe fand sich auch der sichtbare Fleck. Dieser war leider nicht ganz zu entfernen, mit einem Melanin-Reinigungsschwamm konnte ich ihn aber fast ganz wegpolieren.Zu guter Letzt galt es noch die Bildröhre selbst zu reinigen, welche ebenfalls eine dicke Dreckschicht drauf hatte.

Das Ergebnis: Das Spielgeschehen sieht jetzt tausend mal besser aus. Wie Tag und Nacht! Unglaublich, was für einen grossen unterschied saubere Scheiben und Bildröhren machen.

Bildqualität nach dem Putzen der Scheiben und Bildröhre

Überarbeitung des Lenkers

Neben Putzarbeiten arbeitete ich immer mal wieder am Lenker. Als allererstes entfernte ich das Isolierband vom rechten Lenkergummi, nur um festzustellen, dass der Gummi sich irgendwie an die Form des Isolierbandes angeglichen hat.

Da es unmöglich war, genau denselben Lenkergummi wieder zu finden, wollte ich zuerst beide Gummis ersetzen.Ich bestellte also kurzerhand zwei Lenkergummis, welche mir vom Aussehen her gut gefielen. Paralell dazu fand ich im Supermarkt meines Vertrauens ein Gummi-Pflegemittel, welches ich über mehrere Tage verteilt immer wieder auftrug.

Als ich dann meine Ersatz Lenkergummis anbringen wollte, stellte ich fest, dass der linke Lenkergummi bombenfest hielt. Ausserdem fühlte er sich nach der Behandlung mit dem Pflegemittel auch viel besser an. Da es sich um das Original-Lenkergummi handelte, entschied ich mich, nur den rechten Gummi zu tauschen. Dieser kam auch fast von alleine vom Griff weg. Das ganze hatte nur einen Wehrmutstropfen: Der neue Lenkergummi passte nicht zum anderen und fühlte sich im Vergleich zum linken sehr billig und minderwertig an.

Mit diesem Griff würde ich nicht glücklich werden, also bestellte ich mir kurzerhand einen anderen. Nach einigem Suchen fand ich einen Griff, welcher dem Original-Griff sehr nahe kam. Dieser war ebenfalls schnell angebracht.

Nun machte ich mich an die Revision der Mechanik/Elektronik. Nachdem ich mir die passenden Bits für die Sicherheitsschrauben beschafft hatte, war das Bedienpult schnell demontiert und nach unten geklappt. Dort fand ich dann verschiedene Zahnradabschnitte zu sehen, welche die Drehbewegung zu einem 5k-Potentiometer übertrug. Ich gönnte beiden Teilen einen kleinen Spritzer WD-40 und machte mich dann daran, den Potentiometer zu messen. Das Spektrum reichte dabei von 1Ω (Lenker ganz links) zu 3.6Ω (Lenker ganz rechts). Der Verkäufer hatte mir noch eine Tüte mit der Anleitung un einigen Ersatzteilen mitgegeben, dort war ebenfalls dieser 5K-Potentiometer dabei. Dieser Ersatz-Potentiometer hatte ein Spektrum vom 0Ω bis 4.9Ω. Da dieses Bauteil ebenfalls schon gebraucht war, also eher ein Alt-Teil weil, entschied ich mich, den Pot nicht zu tauschen, da im Spiel sämtliche Winkel problemlos erfasst werden und die Lenkbewegung sowieso nicht das ganze Spektrum des Potentiometer abdeckt. Ich stellt sicher, dass sämtliche Flachsteckkontakte wieder fest an Ort und Stelle sitzten und beliess es dann dabei.

Als nächstes machte ich mich daran, die vordere Verschalung des Lenkers zu entfernen. Dort konnte ich die zwei T10 Glassockellampen wechseln. Laut Handbuch ist die Lampenfassung auf 14V und 0.26A ausgelegt, also ca 3.64 W Leistung. Im Baumarkt finden sich allerdings nur Birnen mit 5W Leistung unter 12V. Da ich keine Probleme wegen eventuell überhöhter Temperatur haben wollte, fand ich schliesslich im Internet 2W Birnen. Diese würden zwar nicht ganz so hell sein, aber damit kann ich gut leben.

Danach schaute ich mir das Problem mit dem lockeren Bremshebel an. Durch verstellen einer Mutter am Endstück des Bremsdrahts konnte ich fast den ganzen Bewegungsradius des Zahnradabschnitts wiederherstellen. Ich bin mir sicher, dass ich mit ein paar günstigen Hausmitteln dies wieter verbessern kann. Ich muss mir also nicht unbedingt einen neuen Bremsdraht kaufen.

Einstellen des Bremsdrahtes durch Arretierung der Mutter am Endstück

Zu guter letzt widmete ich mich noch dem Startknopf. Durch simples lösen eines O-Ringes konnte ich es schaffen, dass der Startknopf nicht mehr verkeilt und zuverlässig wieder zurückspringt.

Das Ergebnis: Ein schönes teilrevidiertes Bedienpult.Ob alle meine Eingriffe dauerhaft Wirkung zeigen wird sich zeigen.Ich werde es auf jeden Fall gerne ausgiebig testen.

Ende der ersten Etappe

Gerne zeige ich euch hier noch ein Bild des Ergebnisses der ersten Etappe:

Gerne möchte ich noch meine To-Do Liste vom Anfang wieder aufgreifen und die entsprechenden Punkte abhaken:

  • Sockel beschädigt (Transportschaden)
  • Lenkergummi links klebrig, rechts beschädigt (Isolierband) ✅
  • Lenker zieht im Spiel manchmal nach rechts ✔
  • Tachobeleuchtung nur auf einer Seite ✅
  • Startknopf klemmt manchmal ✔
  • Bremshebel sehr locker ✔
  • Bremshebel Farbschaden
  • Unschöner Fleck mitten auf dem Bildschirm ✅
  • Kratzer am Gehäuse
  • Zigaretten-Schmelzabdrücke am Bezel

Im nächsten Abschnitt wird es also darum gehen, verschiedene optische Makel auszubessern. Ich werde mir dafür noch ein paar Dinge einfallen lassen müssen.