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Von Next Level zur International Arcade League

Ein Kapitel schliesst sich – ein neues beginnt

Nach fast fünf Jahren ziehen wir einen klaren Strich unter das, was der Next Level Arcade Club einmal war – und öffnen gleichzeitig ein neues Kapitel.

Als wir dieses Projekt gestartet haben, ging es nie um Geld, Klicks oder Ruhm.
Wir wollten beweisen, dass Arcade-Kultur auch in der Schweiz noch leben kann – echt, handfest, mit flackernden Röhren, frischgezapftem Bier und einer Atmosphäre, die man nicht streamen kann.

Ein paar Jahre lang hat das funktioniert.
Die VideoBar wurde zum Treffpunkt für Gamer, Sammler und Neugierige.
Wir haben gebaut, restauriert, geschraubt, geschwitzt – aus purer Leidenschaft.

Doch Leidenschaft allein bezahlt keine Miete, keinen Strom und keine Versicherung.
Mit der Zeit wurden die Besucher weniger, die Fixkosten blieben gleich, und das Projekt rutschte schleichend ins Minus.
Heute müssen wir ehrlich sagen: Der Verein ist pleite.
Insgesamt stehen rund 26’000 Franken Schulden aus – privat von Fabian und mir vorgestreckt, um den Betrieb so lange wie möglich am Laufen zu halten.
Kein Sponsor, keine verdeckten Gelder – nur zwei Idealisten, die einfach nicht aufgeben wollten.

Das ist kein Scheitern.
Das ist die logische Grenze eines Systems, das auf reiner Begeisterung basiert.

Das Ende des Vereins – aber nicht das Ende der Idee

Der Next Level Arcade Club wird in den kommenden Monaten offiziell aufgelöst.
Es wird keine weiteren Öffnungstage, Events oder Vereinsaktivitäten mehr geben.

Doch das heisst nicht, dass alles vorbei ist – im Gegenteil.
Die Idee lebt weiter – nur in einer anderen Form.

Aus der Erfahrung der VideoBar entsteht jetzt etwas Neues:
die International Arcade League (IAL) – ein dezentrales, digitales Netzwerk, das all jene verbindet, die immer noch an echte Maschinen glauben.

Anstatt einer grossen Halle, die um Besucher kämpfen muss, entsteht ein Netzwerk vieler kleiner Orte – Privat-Arcades, Hobbyräume, Vereine, Cafés – die gemeinsam sichtbar und lebendig bleiben.

Aufruf: Werde Gründungsmitglied der IAL

Wir suchen ab sofort Gründungsmitglieder für die International Arcade League.

Wenn du:

  • eigene Arcade-Geräte besitzt (egal ob 1 oder 10),
  • einen privaten oder öffentlichen Raum betreibst,
  • die Szene liebst und etwas dazu beitragen möchtest –

dann bist du eingeladen, dabei zu sein.

Als Gründungsmitglied hilfst du mit,

  • die neue Online-Infrastruktur zu testen,
  • Standards für Highscores und Hardware-Anbindung zu definieren,
  • und die Szene auf das nächste Level zu bringen.

Es braucht dafür kein Geld und keine Verträge – nur dein Engagement und deine Leidenschaft.

Alle Infos findest du jetzt auf arcadeleague.org

Rückblick ohne Reue

Wir haben in den letzten Jahren viel gelernt – über Menschen, über Gemeinschaft, über Idealismus und über die Grenzen eines Hobbys, das in der modernen Welt kaum Platz findet.

Aber wir haben auch gezeigt, dass es trotz allem möglich ist, eine Spielhalle von Grund auf aufzubauen, sie mit Leben zu füllen und ein Stück Kultur zu bewahren.
Das kann uns niemand nehmen.

Und genau diesen Geist nehmen wir jetzt mit – in die IAL, wo das Hobby nicht stirbt, sondern sich weiterentwickelt.

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Reicht schon zu wissen, dass es das gibt

Über die Zuschauermentalität der Retro-Generation – und warum „kein Platz“ keine Ausrede ist

Ich habe mir lange eingeredet, die Leute hätten einfach „keine Zeit“.
Job, Familie, Alltag, alles verständlich.
Aber je länger ich das beobachte, desto klarer wird:
Es geht nicht um Zeit.
Es geht um Wille.

Und den haben die wenigsten.

Der neue Fetisch: Teilnehmen, ohne dabei zu sein

Ich habe eine Spielhalle gebaut.
Mit echten Maschinen, die brummen, riechen, warm werden.
Nicht auf AliExpress bestellt, sondern mit eigenen Händen wiederbelebt.
Und was machen die Leute?
Sie schauen Fotos davon an.
Ein Video.
Vielleicht ein Reel.
Und sagen:

„Geil, dass es sowas noch gibt!“

Das war’s.
Sie müssen gar nicht herkommen.
Sie müssen es sich nicht mal wirklich anschauen.
Es reicht ihnen zu wissen, dass es da ist.

Das ist das digitale Methadon unserer Zeit:
Du konsumierst den Traum, ohne ihn zu leben.
Man nennt es „inspirational content“ –
ich nenne es Realitätsvermeidung mit WLAN.

Vom Sammler zum Serviceanbieter

Ich wollte, dass die Leute sich anstecken lassen.
Dass sie ihre eigenen Räume schaffen, Geräte retten,
die Schraubenzieher rausholen, Mut fassen, Fehler machen.

Aber selbst die paar Anfragen, die kamen –
„Kann man bei dir spielen?“,
„Machst du Führungen?“,
„Kannst du mir eins besorgen?“ –
waren selten. Und wenn, dann blieben sie folgenlos.

Keiner wollte wirklich aufstehen, vorbeikommen, mithelfen.
Alle fanden’s einfach nur gut, dass es existiert.

Und genau das ist das Traurige:
Man wünscht sich keine Teilhabe,
sondern nur das gute Gefühl, dass irgendwo jemand
den Traum für einen weiterlebt.

Warum selbst der perfekte Sonntag nicht reicht

Ich habe mir den Sonntag ausgerechnet.
Der perfekte Tag, dachte ich.
Jeder hat frei, alle sind wach, Kinder wollen Action, niemand im Stress.
Also gab’s geöffnet, frisch gezapfte Biere – vier Sorten Craft-Beer, vom Fass, schön kühl.

Ich stellte mir vor, dass sich die Leute sonntags bei mir volllaufen lassen,
Arcade-Sound, Gelächter, Flipperkugeln, der ganze Wahnsinn.
So wie früher, als man sich noch gegenseitig angefeuert und ausgelacht hat.

Aber nichts davon passierte.
Zwei, vielleicht drei Gäste.
Steif, steril, leise.
Sie spielten, als wären sie in einer Bibliothek.
Und das Bier?
Wurde kaum angerührt.
Vier Stunden an einem Cola nippen – ja nicht zu schnell trinken,
sonst müsste man nochmal drei Franken zahlen.

Da wusste ich:
Es liegt nicht am Tag, nicht an der Werbung, nicht an mir.
Es liegt an einer Gesellschaft, die lieber „erlebt, ohne es zu spüren“.
Die will Nostalgie – aber bitte ohne Lautstärke, ohne Schweiss, ohne Kater am Montag.

„Ich hätte ja auch gern eins, aber… ich hab keinen Platz“

Das höre ich am häufigsten.
Kein Platz.
Als wäre jeder Quadratmeter bereits heilig besetzt –
von Sofas, Dyson-Dockingstationen, Katzenfutterstationen, LED-Kerzen und Deko-Velos, die nie gefahren werden.

Aber ein einziger, ehrlicher Quadratmeter für ein Stück Kulturgeschichte?
Nein, das geht natürlich nicht.

„Kein Platz“ ist nicht das Problem.
Das Problem ist die Priorität.

Jede Wohnung, jeder Keller, jede Garage in diesem Land hat irgendwo eine tote Ecke.
Dort steht ein leerer Getränkekühlschrank, ein Karton voller „vielleicht brauche ich das mal wieder“-Zeug oder ein Crosstrainer, auf dem seit 2019 niemand mehr geschwitzt hat.
Und genau da – da könnte deine Arcade stehen.

Ein kleiner Raum mit 3–4 Geräten, ein eigener Stromkreis, ein paar Bierdeckel auf dem Boden –
mehr braucht’s nicht, um sich ein Stück Vergangenheit zurückzuholen.
Das ist kein Luxus. Das ist eine Entscheidung.

Plastiknostalgie und Angst vor Gewicht

Stattdessen kaufen die Leute Mini-Cabs auf AliExpress.
Handtellergross, bunt, USB-betrieben, mit Emulator drauf.
Hauptsache billig und „retro“.
Das ist so, als würde man sich ein Foto eines Ferraris an die Wand hängen
und sagen, man sei jetzt Rennfahrer.

Wir leben in einer Zeit,
in der alles leicht, klein und kabellos sein muss.
Aber Leidenschaft ist nie leicht, klein oder kabellos.
Sie braucht Platz, Strom, Schmutz,
und manchmal auch ein bisschen Chaos.

Raum ist ein Statement

Wenn du dir ein echtes Gerät holst,
dann schaffst du nicht nur Platz.
Du schaffst Raum für Leidenschaft.
Du sagst dir selbst:

„Das hier ist mir wichtiger als Deko-Blumen und Streaming-Abos.“

Und das ist verdammt nochmal okay.
Wir brauchen wieder Räume, in denen Dinge leben dürfen.
Geräte, die brummen, riechen, flimmern.
Nicht perfekt, aber echt.

Bildschirm-Realität

Die Leute sitzen zuhause,
scrollen durch Videos, in denen ich in Italien Cabs lade,
Rost abkratze, Stecker löte,
und denken:

„Cooler Typ, der lebt das richtig!“

Dann klicken sie weiter zu einem Katzen-Video.

Das war der Moment, an dem ich’s verstanden habe:
Sie brauchen mich nicht als Mensch,
sie brauchen mich als Proof of Concept.
Ich bin ihr lebendiges Argument,
warum sie selbst nichts machen müssen.
Weil „es ja schon jemanden gibt, der das macht.“

Leidenschaft ohne Risiko

Das Schlimmste ist nicht, dass sie nicht kommen.
Das Schlimmste ist, dass sie glauben,
sie hätten teilgenommen,
nur weil sie auf Gefällt mir geklickt haben.

Sie wollen die Emotion,
aber nicht den Geruch von verbranntem Staub.
Sie wollen das Geräusch der Münze,
aber nicht die Rechnung vom Spediteur.
Sie wollen „Retro,“
aber bitte kabellos und in Full-HD.

Und ich stehe da,
mit echten Tasten, echtem Holz, echtem Schweiß –
und merke, dass Echtheit kein Verkaufsargument mehr ist.

Kein Hate – eine Diagnose

Ich hasse sie nicht.
Ich verstehe sie.
Wir sind eine Generation, die gelernt hat,
dass man alles haben kann,
ohne etwas dafür zu tun.
Arcade ist da nur das Symptom.

Aber vielleicht – vielleicht –
kommt irgendwann wieder jemand,
der sich den Staub ins Gesicht blasen lässt,
der das Brummen des Netzteils liebt,
der den Platz macht, statt ihn zu suchen.

Bis dahin bleibe ich hier.
Ich restauriere weiter.
Ich dokumentiere.
Ich halte das Licht am Leben,
damit wenigstens noch jemand weiss,
dass es mal echt war.

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Die VideoBar ist tot! Lang lebe die VideoBar!

Wie viele von euch sicher schon mitbekommen haben: Die VideoBar ist Geschichte.
Wir haben uns dazu entschlossen, das Kapitel zu beenden – und inzwischen sind auch fast alle Arcade-Kästen verkauft.

🎮 Noch auf der Suche nach einem Gerät?


Dann schaut mal auf meinem Ricardo-Profil vorbei:

Ricardo

Was kommt jetzt?

Was bisher nur am Rande erwähnt wurde:
Ich bleibe dem Hobby natürlich treu!
Und deshalb gibt’s jetzt was Neues – die VideoBar Lite.

VideoBar Lite?

Die VideoBar Lite ist meine private Mini-Version der ursprünglichen VideoBar – bei mir zu Hause, mit ausgewählten Arcade-Automaten.

🗓️ Geplant sind 1–2 Events pro Jahr – zum Zocken, Grillieren und gemütlichen Abhängen im Garten.

‼️ Wichtig:
Die VideoBar Lite ist rein privat und nicht öffentlich zugänglich.
Infos zu den Terminen, Anmeldung & Co. gibt’s exklusiv über meinen WhatsApp-Kanal:

Zum Whatsapp Kanal

Ich freue mich, wenn ihr weiter dabei bleibt – in kleinerem, aber umso persönlicherem Rahmen.

Bis bald in der VideoBar Lite!

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Retro Weekend 16. – 17. Mai

Die VideoBar und die Flipperbar vereinen Ihre Kräfte für einen einmaligen und unvergesslichen Event! Mit nur einem Eintritt könnt ihr an 2 Tagen an 2 Locations zocken und Flippern!

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On the Road – Videoserie

In dieser brandneuen Videoserie behandle ich arcadenahe Themen während meinen Ferien und sonstigen Reisen, desweiteren kommen Pick Up Videos oder Arcade-Touren ebenfalls in diese Serie.

Part 1: Brighton UK

Part 2: Austria & Germany

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Backburners- Videoserie

Hier ist sozusagen die zweite Staffel der Videoserie über den Next Level Arcade Club. In dieser Staffel werden alle Projekte behandelt, die entweder nicht fertig wurden oder kaputt gegangen sind oder die ich mir für den Winter aufgehoben habe. Viel Spass beim Gucken!

Part 1: Tekken, Neo Geo, Hang On

Part 2: Tekken, Hydro Thunder

Part 3: Sega Rally, Zaccaria, Speed Race, Hang-On

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Grand Reopening – Videoserie

Der Next Level Arcade Club wird multimedial und hat nun einen Youtube Kanal!

Den Auftakt macht die Videoserie “Grand Reopening” bei dem wir den Weg und alle Arbeiten bis zur grossen Neueröffnung am 27.Oktober dokumentieren.

Schaut es euch an wenn ihr Lust habt.

Part 1: Project Overview

Part 2: Hang-On, Sega Rally, Power Drift, Lethal Enforcers

Part 3: Mail Unboxing, Hang-On DLX

Part 4: Tekken 3 Conversion

Part 5: Silent Scope EX, Hang-On DLX

Part 6: Carpet, Hang-On

Part 7: Time Crisis, Hang-On

Part 8: Flyers, JintanLAN, Sega Rally

Part 9: Finale

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Der ultimative VGA Fernseher

Ich möchte mit euch einen Ausflug in die Consumer TV Technik machen, namentlich in die Welt des deutschen Elektronikhersteller Loewe.

Loewe war stets für sehr hochwertige und teure TV-Geräte bekannt, auch bei meinen Geräten ist dies stark bemerkbar. Aber first things first.

Verzwickte Situation

Als ich meine 4 Naomis für 10 Franken gekauft hatte waren zwei ja bekanntermassen kaputt. Einer hatte eine defekte Ablenkeinheit => Totalschaden und der andere hatte eine Fernsehröhre verbaut und garkein Chassis dabei.

In meiner Verzeiflung machte ich mich auf die Suche nach 29″ Fernseher und wurde im angrenzenden Kanton Schwyz fündig. Ein Löwe Aventos 3972 ZP.

Ich ging den Fernseher holen jedoch würde dieser Fernseher nur SD Content abspielen können, kein Naomi System, welches ja VGA vorraussetzt. Ich wusste zwar, dass 100Hz Fernseher grundsätzlich VGA ausgeben können, jedoch zauberte mir dieses Wissen keinen VGA Eingang in die Kiste. Schliesslich verkaufte ich ja dann die beiden Naomis an einen Käufer aus dem Forum aus Winterthur, welcher die Geräte übrigens piekfein hergerichtet hat, er hat sie gekürzt und neu lackiert.

Australien zur Hilfe

Bei meiner Recherche fand ich dann einen Forumthread im circuit-board, bei dem jemand die Original VGA Option Boards von Löwe reproduzieren wollte. Ich verfolgte den Thread und ein Australier meldete sich, er hätte dieses Projekt bereits umgesetzt.

Ein paar Jahre verschwanden und im Thread passierte zwar immer etwas aber kein Durchbruch. Dann machte mich jemand im CRT-Discord darauf aufmerksam, dass der Australier ein Youtube Video über sein VGA Option-Board Projekt gemacht hat. Dies möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten:

Leider verkaufte der Australier seine VGA Karten nicht mehr auf Ebay… bis vor kurzem!

Die VGA Option Cards waren wieder verfügbar und ich bestellte sofort eins. Ich freute mir einen Ast ab, fand dann aber heraus, dass genau mein Fernseher nicht damit kompatibel sein würde.

Mein Fernseher hat ein Q25B Chassis, das B steht für das Modell des Signal Boards. Das Signal Board ist ein Daughterboard des Chasssis, wo die ganzen In und Output Ports drauf sind. Es gibt noch ein H und ein M Signal Board, beide anderen wären kompatibel gewesen.Ebenfalls kompatibel wäre das Q24 Chassis. Diese Angaben kann man dem Typenschild entnehmen.

Laut djcalle ist es aber möglich, ein M oder H Signal Board in einen Fernseher mit B Signal Board einzubauen. Als müsste ich nur noch einen Fernseher finden, welcher ein H oder M Signal Board hat.

Ebenfalls sind diese Löwe Fernseher bekannt, dass Sie ein super Bild haben. Dies liegt daran, dass Löwe zu dieser Zeit ESF Röhren verbaut haben, welche sehr hochwertig sind.

Basel nein, Schland ja

Auf Ricardo war schon länger ein Fernseher mit H Signal Board ausgeschrieben, ein Aconda 9281 ZW allerdings störte mich der Preis. Fast 70 Franken wollten sie für den alten Fernseher noch haben, und dann wäre er noch fast in Frankreich gewesen.

Nach langem hin und her wäre ich bereit gewesen, den Preis zu zahlen, jedoch hatten die Verkäufer den Fernseher da gerade aus Ricardo entfernt und reagierten nicht mehr auf Nachrichten. Es wurde ihnen wohl zu blöd.Nun vergingen wieder ein paar Monate.. alles in allem waren es mehrere Jahre.

Ich schaute mich auf Ebay-Kleinanzeigen nach Fernsehern um und entdeckte einen Fernseher mit M Signal Board in Fischingen, was sehr nah an der Schweizer Grenze bei Basel ist. Es war ein Aventos 3981.

Ich kontaktierte den Verkäufer und holte den Fernseher ab.

Die Operation: sehr einfach

Ich machte mich direkt daran, die Signalboards zu tauschen.

Es mussten dafür nur 6 Schrauben gelöst werden und der Deckel öffnete sich sehr einfach.

Anbei ein Bild des B Signal Boards:

Und hier ein Bild des M Signal Boards:

Neben dem zusätzlichen Scart Port sieht man auch, dass beim B Signal Board der Stecker Anschluss, bei dem das VGA Modul angeschlossen werden müsste, garnicht vorhanden ist.

Laut djcalle fehlen noch mehr Komponenten auf dem B Signal Board, sodass es unmöglich wäre, selbst wenn man sich einen Stecker anlöten würde.

Nun zum VGA Modul, es ist sehr hochwertig gefertig in einem schönen blauen PCB. Das Kabel ist etwas kurz und sitzt sehr knapp, es muss also etwas gewürgt und auf die Kabelführung geachtet werden.

Dafür passt das Board perfekt in die bereits vorhandene Verschalung

Das Endergebnis: bombastisch

Nach dem Zusammenbau muss nur im Service Menü Option Byte 0 angepasst werden, es muss Bit 6 aktiviert werden um das VGA Modul zu aktivieren.

Das Bild sieht echt bombastisch gut aus, ich bin sehr zufrieden, auch wenn das ganze natürlich von Aufwand her jenseits von Gut und Böse ist.

Ihr könnt euch selbst vom ultimativen VGA Fernseher überzeugen lassen, ab sofort wird dieser Fernseher in der Video Bar zum Zocken zur Verfügung stehen.

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Affe im Stiefelbein: Crazy Kong

Pink ist gold

Da Nintendo zum Release von Donkey Kong nicht genügend Produktionskapazität hatte, wurden diese Bootlegs offiziell von Nintendo in Auftrag gegeben, um die Nachfrage zu decken. Dies würden Sie später jedoch stets bestreiten und die Bootlegs aufs Ärgste bekämpfen.

Es gab viele verschiedene mögliche und unmögliche Varianten von CrazyKong, beispielsweise von Jeutel aus Frankreich, Orca in Japan, Zaccaria aus Italien etc.

Eine ganz Besondere Ausführung des Crazy Kong war jedoch die pinke Variante von der Firma Elcon Industries Inc. in Michigan.

Man kann sagen, dass dies ein wahres Schmuckstück ist, da nur sehr wenige dieser Geräte exisiteren. Die amerikanische Arcade FunSpot ist gerade dadurch bekannt, dass Sie einen dieser seltenen Geräte haben.

Doch nicht nur FunSpot in den USA, auch die Video Bar hat jetzt einen pinken Crazy Kong!

Danke Ricardo

Der Automat war längere Zeit auf Ricardo ausgeschrieben, zuerst für 1500 Franken, dann für 1000 und schliesslich zu einem Preis wo man nicht mehr nein sagen konnte: 850 CHF!! Krass!

Mit Fabian zusammen wurde dann Ruckzuck ein Auto gemietet und so machten wir uns also auf den Weg ins Bernbiet um den Automaten abzuholen.

Der Automat war schnell verladen und wir waren auch schnell wieder zu Hause, wo wir den Kasten in aller Ausgiebigkeit bewunderten:

Besoffener Kong

Das Gameplay von Crazy Kong ist etwas anders als beim normalen Donkey Kong.

Das erste das auffällt, ist dass die Farben komplett anders sind. Beispielsweise ist Donkey Kong bei dem Intro Screen zu 100m auf einmal blau!

Weiere Unterschiede sind die Reihenfolge der Level, sowie dass man beim Endlevel an Donkey Kong vorbeilaufen kann, ohne Schaden zu nehmen.

Drehkarussel

Das Hauptproblem an dem Kasten war und ist, dass er manchmal das Syncsignal verliert. Das ist auf ein schlecht reparierten Sync Poti auf dem Ablenkmodul zurückzuführen. Es wurde anstatt ein Originalbauteil zu ersetzen ein viel grösserer Poti hineingebastelt. Da es das Originalbauteil jedoch nicht mehr gibt ist das verständlich und wurde durch einfaches mehrfaches Nachlöten etwas verbessert.

Was ebenfalls noch gemacht werden müsste wäre die Plexiglas Abdeckung für das Control Panel. Diese ist gerundet und müsste wohl mit folgender Technik repariert werden:

  • Löcher für Buttons etc. aus Plexiglas ausschneiden
  • Plexiglas vorläufig montieren
  • Mit Heissluftföhn die Kante heiss machen, das Plexiglas sollte sich von selbst nach unten biegen und die Form annehmen

Aber andererseits könnte man natürlich auch sagen, dass das hässliche Plexiglas einfach zu den natürlichen Gebrauchsspuren des Kasten gehört. Diesen Ansatz finde ich im Moment sympathischer. Die Einkritzeleien auf dem Sideart gehören ja genau so zum “Originalfeeling” des Automaten.

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Projektupdate #3: Unterhaltsarbeiten

Es ist schon länger her, dass ich ein Projektupdate gepostet habe und auch auf dem Blog ist es still geworden. Wer nur den Blog verfolgt, könnte auf die Idee kommen, dass nach der Sommerpause nichts mehr war. Dem ist aber nicht so, wir hatten schon zwei Termine.

Für die neusten Infos zu öffnungszeiten schaut am besten einfach auf die VideoBar Webseite. Dort findet Ihr alle Infos zu bevorstehenden Events und Öffnungszeiten.

Um zum Thema zu kommen: Ich habe keine Lust mehr jeden Restaurationsschritt auf der Projektseite zu führen, das ist ungeheuer aufwändig und macht auch keinen Spass. Gerne gebe ich aber in diesem Projektupdates einen kleinen Einblick in die Unterhaltsarbeiten, welche ich immer zwischen den Öffnungsterminen durchführe.

Hydro Thunder

Der Hydro Thunder hat im September 2022 einen neuen Zeilentrafo spendiert bekommen.

Sega Rally

Der Sega Rally hat neue Folien bekommen und der Schaltknüppel rechts wurde mehrfach überholt.

Crisis Zone

Der Crisis Zone wurde mit zwei defekten Guns und ohne Spiegel geliefert. Der Spiegel (Einwegspiegel) war relativ einfach zu beschaffen, allerdings habe ich das falsche Mass bestellt. Der Spiegel konnte nur mit Umweg montiert werden.

Das grössere Problem war jedoch die Gun. Diese Plastikverschalung war nirgends mehr lieferbar.

Mein Kumpel hat angefangen, im 3D CAD die Gun nachzuzeichnen.Kurz bevor er fertig war, war die Gun aber kurzzeitig wieder lieferbar.

Das Gerät war danach eine ganze Weile im Betrief, bevor sich herausstellte, dass einer der Stecker defekt war. Zur Überbrückung machte ich einen Dupont Stecker dran, bevor ich schliesslich den richtigen Steckertypen fand und einbaute.

Rit Legno Video One

Der Video One wurde neu verkabelt, die Guns für das defekte Point Blank PCB entfernt. Die defekte Point Blank PCB und die Guns wurden eingelagert und der Kasten neu verkabelt. Zuerst wurde der Video One zum Street Fighter umgebastelt.Zwischenzeitlich war Parodius darin und seit neustem wurde der Kasten zum Soul Edge umdekoriert.

Suzuka 8 Hours

Beim Suzuka musste am Anfang der rote Pin am RGB Stecker nachgelötet werden, danach lief er problemlos. Seit einer Verschiebeaktion sind jedoch beide Monitore schwarz und dunkel. Ein langes Troubleshooting begann:

Fest steht, ich brauche ein neues Multimeter. Ansonsten kauft man evtl unnötige Trafos 😉

An diesem Stecker müssten eigentlich 120V rauskommen.. messen kann ich nur 8, auch bei neuem Trafo. Bei einer normale Steckdose messe ich ebenfalls zu wenig. Deshalb, neues Multimeter 🙂

The Chop

Drei der vier Naomis wurden auseinandergebaut und für eine Kürzungsaktion eingelagert. Im Moment suche ich noch jemanden, der die Schneide Bohrarbeiten durchführen würde.

CF-Card DIMM Board

Vor geraumer Zeit habe ich ein DIMM Board für das Sega Naomi System erstanden und dann auch den CF Adapter dazu gekauft. Beim Ausprobieren stellt ich fest, dass IC12S wohl nicht mehr vorhanden ist und auch einige Pads abgerissen sind. Das Material ist nun alles vorhanden und mein Kumpel wird versuchen, das Teil wieder anzulöten.

Danach kann ich die Firmware Version auslesen und evtl per GDEmu (Optical Disk Emulator) auf eine Zwischenversion updaten, von der ich dann mit der NETDIMM Update Methode auf die nötige 4.02 Version komme.

Diverse offene Arbeiten

Folgende Arbeiten wären auch schon länger fällig:

  • Beim Naomi mit den zwei Shotguns muss ich die Linke Gun prüfen/reinigen/kalibieren
  • Beim Surf Planet den Joystick justieren
  • Spiegel beim Crisis Zone zuschneiden, Kamerastecker neu machen
  • Continental Circuit Force Feedback reparieren
  • NoName Woody Ablenkung einstellen
  • Top Game Capkit
  • Zaccaria Capkit
  • etc.

Fazit

Ich hoffe ihr konntet einen kleinen Einblick erhalten, ich bin mir sicher dass ich nicht an alles gedacht habe. Wie gesagt ich bin froh, wenn alles funktioniert für die Spieleabende und habe die Freude am dokumentieren etwas verloren.

Ich würde mich freuen, euch bei Interesse die Dinge beim nächsten Spieleabend ausführlicher zu berichten