Von Bern nach Sargans zum Selbstkostenpreis
Im August 2019 kam der Anstoss, mich wieder mit meinem Auf Eis liegenden Hobby zu beschäftigen. Während der Mittagspause auf der Arbeit habe ich per Zufall einen Cruis’n World Upright entdeckt. Das Unglaubliche daran: die Gebote standen erst bei 1 Franken, und das obwohl die Auktion nur noch ein paar Stunden dauerte.
Klar, dass das Spiel nicht dabei ist war für viele wohl ein Nachteil. Mir war aber klar dass ich bei diesem Automaten auf eine Emulationslösung setzen würde, um sämtliche 3 Teile der Cruis’n Serie (Cruis’n USA, Cruis’n World und Cruis’n Exotica) spielen zu können. Das Gehäuse und das Sideart schien in sehr gutem Zustand zu sein.
Auch wenn ich noch nicht genau wusste, wo ich den Automaten hinstellen könnte, konnte ich mich nicht zurückhalten und machte ein Gebot von 2 Franken. Und tatsächlich wurde ich nicht mehr überboten. Am nächsten Tag machte ich mich dann daran, den Transport zu organisieren. Mein Arbeitskollege gab mir einen heissen Tipp, und zwar gäbe es eine Website, welche Leerfahrten vermittle und so sehr günstige Transporte anbieten kann. Ich klärte schliesslich den Abholtermin mit dem Verkäufer ab und buchte schliesslich den Transport. Für knapp 80 Franken würde mir der Automat nach Hause geliefert werden. Der Verkäufer verzichtete zudem auf die zwei Franken der Auktion.
Übernachtung auf dem Aussenparkplatz
Knapp zwei Wochen später war der Tag gekommen, der Automat würde geliefert werden und mein Bruder musste schnell zu meiner Wohnung vorbei, um ihn entgegenzunehmen, da der Spediteur nicht wie abgemacht eine Stunde vorher angerufen hat. Er wartete schon im Treppenhaus auf mich. Zu dritt versuchten wir dann den Automaten anzuheben und wir merkten schnell, dass meine Internetrechereche fehlerhaft war. Anstatt 130kg war der Automat ca 180kg schwer. Dies würde auch mit der Sackkarre schwer werden. Wir nahmen mehrere Anläufe, doch mussten diese immer wieder abbrechen. Irgendwie wäre es wahrscheinlich möglich gewesen, ihn in mein Keller Abteil zu stellen. Jedoch wäre es schwierig gewesen, ihn ohne spezielle Vorrichtung wieder die ca 6 Treppenstufen nach oben zu hieven.
Da wir auf die Schnelle keine Lösung fanden, packten wir den Automat mit einer Regenblache ein und stellten ihn für die Nacht auf meinen Parkplatz. Zum Glück sollte es in dieser Nacht klar bleiben.
Umzug in die Garage
Am nächsten Tag wägte ich alle möglichen Optionen ab. Ich hätte einen Umzugsdienst beauftragen können, den Automaten mit einem Treppensteiger in meine Wohnung zu bringen, jedoch wäre dies sehr teuer gewesen und der Automat muss ja irgendwann wieder nach unten. Ich entschied mich schliesslich meine Eltern anzufragen, ob sie noch Platz in der Garage hätten. Diese waren einverstanden. Nun suchte ich nach einem Mietanhänger, um den Automaten die knapp 5min Fahrtweg zu transportieren. Mein Bruder meinte dann aber, er könne seinen Kumpel fragen, er hätte vielleicht ein passendes Fahrzeug. Dieser erklärte sich bereit, den Automaten kurz zu transportieren. Er hatte einen kippbaren Brückentransporter mit grosser, offener Ladefläche, welche er von der Firma ausleihen konnte. Von jetzt an ging alles problemlos und der Automat war in ca 20min komplett in der Garage versorgt und abgedeckt. Ich war heidenfroh, eine Lösung gefunden zu haben und den Automaten im trockenen zu haben. Mir wurde klar, dass es kein Zustand sein würde, Automaten immer nur zu kaufen und dann irgendwo einzulagern ohne Platz, diese reparieren zu können. Ich nahm mir vor, mittel bis langfristig nach einem geeignete Hobbyraum Ausschau zu halten.